Bewerben müssen
sich heute die Unternehmen

karriere.de, 02. Februar 2012

Wichtig: Direkte Ansprache

Das kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen, wie Studien zum Bewerberverhalten zeigen, etwa Agenda Mittelstand von Ernst & Young oder Recruiting Trends der Universitäten Bamberg und Frankfurt. Sie alle machen deutlich, dass verschiedene Kommunikationsformen notwendig sind, um bei Nachwuchs- und Fachkräften als attraktiver Arbeitgeber zu punkten und sich gegenüber den mit ihren starken Marken auftrumpfenden Großunternehmen zu behaupten.

Die direkte Ansprache von Talenten ist dabei ein wesentliches Mittel – sei es bei Unternehmenspräsentationen in Schulen, durch Kooperationen mit Hochschulen, bei Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Aktionen oder in neuen Kampagnen sowie Angeboten des Praktikum-Hoppings wie "Gap-Year", bei dem Allianz, Bertelsmann, Henkel und McKinsey ein gemeinsames Programm für Bachelor-Studenten aufgelegt haben.

Bewährt hat sich innerhalb des aufstrebenden E-Recruitings aber auch die gezielte, oft branchenspezifische Newsletter-Ansprache für registrierte Nutzer.

Job-Agenten: Angebote in kondensierter Form

"Die sogenannten Job-Agenten sind deswegen interessant, weil sie den Kandidaten in einer guten, kondensierten Form Jobangebote vor Augen führen", sagt HR-Berater Jordan. "Ihnen wird es so leicht gemacht, Angebote wahrzunehmen, auf die sie spontan reagieren können."

Die Herausforderung für die Unternehmen ist es, den richtigen Medienmix im Personalmarketing zu finden.

Botschafter mit glaubwürdigem Auftritt

Während sich Großunternehmen bereits verstärkt im Social-Media-Bereich tummeln, ist das bei mittelständischen Unternehmen noch weniger verbreitet, wie die Recruiting-Studien feststellen.

Grundsätzlich sei es aber wichtig, "jede Gelegenheit zu nutzen, um als Botschafter für das Unternehmen, das Produkt und die Marke aufzutreten", empfiehlt Jordan den Personalern. Dies könne auf Messen, bei Vorträgen oder in sozialen Netzwerken geschehen.

Entscheidend sei dabei der "glaubwürdige Auftritt". Selbst wenn ein Bewerbungsgespräch für einen Jobkandidaten schlecht ausgehe, müsse dieser aus dem Interview so herausgehen, "dass er trotz seiner persönlichen Enttäuschung nur Gutes über das Unternehmen erzählt."

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