Die fünf HR Kernkompetenzen –
Was erfolgreiche Personaler auszeichnet

Trendbuch Personalentwicklung 2012, Seite 19-24

3. Talent Management

Die Fähigkeit, Kandidaten professionell und zutreffend einschätzen zu können, ist natürlich auch die Grundlage für ein erfolgreiches Talent Management. Die Assessment Skills bilden also auch für diese dritte Kernkompetenz der Personaler die Voraussetzung, um erfolgreich zu sein. Hier stehen jetzt die Fragen im Vordergrund:

  • Wer soll entwickelt werden?
  • Für welche Aufgaben?
  • In welchem Zeitraum?
  • Was muss das Talent noch lernen?
  • Was beherrscht es schon?
  • Mit welchen Maßnahmen wird am schnellsten und nachhaltig gelernt?

Schaut man heute auf die Personalentwicklungs- und Führungsentwicklungsprogramme in vielen Organisationen, sieht man, dass diese Entwicklung, dieses Lernen noch zu häufig fast ausschließlich in Classroom Trainings stattfinden soll. Alles, was wir über effektive Entwicklungsarbeit wissen, zeigt aber deutlich, dass wirkliches Lernen in der Bewältigung beruflicher Herausforderungen stattfindet – beispielsweise durch die Übernahme

  • eines bedeutenden Projekts,
  • der ersten Führungsaufgabe oder
  • einer Turnaround Situation.

Die Aufgabe der Personaler ist es, mit den Vorgesetzten zu entscheiden, welche Talente wann welche Aufgaben übertragen bekommen. Darüber hinaus müssen es die Personaler sein, die wissen, dass Talente nie alle Anforderungen an solche Aufgaben mitbringen können. Dass aber, wenn diese Talente ihr Potenzial unter Beweis gestellt haben, die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie die Aufgaben erfolgreich bewältigen werden.

Bei der TARGOBANK werden folgende Faktoren – nach Wildenmann – angewendet, um das Potenzial von Mitarbeitern und Führungskräften zu ermitteln:

  • Die Fähigkeit, Komplexität zu verarbeiten - in der Lage zu sein, in komplexen Situationen zu agieren und sie zu lösen
  • Die Motivation aus dem Ungelösten - den Impuls zu haben, ungelöste Situationen sofort anzugehen, zu lösen und daraus Motivation zu schöpfen
  • Impuls zum Einfluss auf soziale Systeme - der Wunsch und die Fähigkeit, Richtungen vorzugeben, Entscheidungen zu treffen und zu führen
  • Lernflexibilität - die Suche nach neuen, herausfordernden Aufgaben und die Fähigkeit, aus dem Gelernten relevante Rückschlüsse auf neue Aufgaben zu ziehen

Um diesen Lern- und Entwicklungsprozess erfolgreich zu gestalten, ist es notwendig, dass Personaler in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Vorgesetzten und den Kandidaten individuelle Entwicklungspläne erstellen. Auf der folgenden Seite sehen Sie beispielhaft einen Entwicklungsplan, der in der TARGOBANK verwendet wird.

Entwicklungsplan - Targobank

Entwicklungsplan für:

...

Angelegt am:

...

Review am:

...

Review
am:

...

Abgeschlossen
am:

...

Analyse und Beschreibung des Entwicklungsbedarfs.
Was möchte ich weiter entwickeln bzw. verändern:

1. ...

Maßnahmen

Kontrolle

Termin

Hilfestellung

Durch was werde ich mein Ziel erreichen

Woran merke ich, dass ich mein Ziel erreicht habe?

Wann kontrolliere ich mein Ziel?

Wer/ Was kann mir helfen, um mein Ziel zu erreichen?

...

 

...

...

...

Analyse und Beschreibung des Entwicklungsbedarfs.
Was möchte ich weiter entwickeln bzw. verändern:

2. ...

Maßnahmen

Kontrolle

Termin

Hilfestellung

Durch was werde ich mein Ziel erreichen

Woran merke ich, dass ich mein Ziel erreicht habe?

Wann kontrolliere ich mein Ziel?

Wer/ Was kann mir helfen, um mein Ziel zu erreichen?

...

 

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Analyse und Beschreibung des Entwicklungsbedarfs.
Was möchte ich weiter entwickeln bzw. verändern:

3. ...

Maßnahmen

Kontrolle

Termin

Hilfestellung

Durch was werde ich mein Ziel erreichen

Woran merke ich, dass ich mein Ziel erreicht habe?

Wann kontrolliere ich mein Ziel?

Wer/ Was kann mir helfen, um mein Ziel zu erreichen?

...

 

...

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...

Mentoren, die nicht die direkten Vorgesetzten sind, können in diesem Lernprozess sehr hilfreich und einflussreich sein, weil sie

  • über hohe Fach- und Führungskompetenzen verfügen,
  • die Organisation sehr gut kennen und über ein gutes Netzwerk verfügen,
  • die Kandidaten „sichtbar" machen und zu ihren Fürsprechern werden und
  • gute Zuhörer sind und weise Ratgeber.

Diese Mentoren im Unternehmen zu finden ist auch Aufgabe der HR Mitarbeiter.

Presse


  • Vom Zocken würde ich abraten

    Karriere.de - Das Portal von Handelsblatt und Wirtschaftswoche, April 2012

    Wenn Mitarbeiter kündigen, ist das manches Mal wie ein Schlag ins Gesicht des Arbeitgebers – dann nämlich wenn Beschäftigte mit besonderen Aufgaben, Fachkräfte mit Spezialwissen oder Führungskräfte das Unternehmen verlassen wollen. In Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels machen Personaler den Wechselwilligen immer häufiger Gegenangebote.

  • Manager klonen sich selbst

    Die WELT, 10. und 12. März 2012

    Die Rollen bei Einstellungsgesprächen sind meist klar verteilt. Auf der einen Seite ein angespannter Bewerber, auf der anderen ein recht entspannter Personalchef. Eigentlich müsste es mittlerweile andersherum sein.

  • Kenne dich selbst!

    Business Reporter, September 2013

    Viele Personaler und Führungskräfte lassen sich bei Bewerberinterviews von ihrer persönlichen Intuition treiben. Das geht oft schief. Fehlbesetzungen vor allem im Management kosten die Unternehmen ein Vermögen, sagt Führungskräftecoach Ulrich Jordan im Gespräch mit Dr. Martin Roos. Was hilft, sind ein strukturiertes Recruitinggespräch, die richtigen Fragen und weniger Self-Cloning.

  • Bewerben müssen sich heute die Unternehmen

    karriere.de, 02. Februar 2012

    Ein Wandel vollzieht sich in Deutschland: Durften bis vor ein paar Jahren Bewerber für jede Einladung zu einem Bewerbungsgespräch dankbar sein, müssen heute die Unternehmen beim Fachkräftenachwuchs die Werbetrommel rühren. Wie wichtig die gezielte Bewerberansprache ist, haben aber noch nicht alle Personalabteilungen verstanden.